Mit Augenmaß und viel Energie durchgestartet

100-Tage-Bilanz des neuen Bürgermeisters

100 Tage ist Steffen Apelt nun im Amt. Hohen Neuendorfs Bürgermeister weiß: "Damit ist die Schonzeit vorbei, die mir die Außenstehenden eingeräumt haben!" Er selbst hat sich vom ersten Tag an gefordert, alle Mitarbeiter des Rathauses mit ihren Aufgaben und Problemen kennen zu lernen, sich in Rechtsgrundlagen und laufende Projekte einzuarbeiten, die eigenen Ideen aus dem Wahlkampf auf den Weg zu bringen und nicht zuletzt, einige grundlegende Themen der Verwaltungsmodernisierung anzugehen.

Viele Projekte sind schon auf den Weg gebracht

Die erste Bilanz kann sich sehen lassen. Die Anschaffung des Drehleiterfahrzeuges für die Feuerwehr ist auf den Weg gebracht. Baurechtliche Klärungen, Investorengespräche und nicht zuletzt eine gute Zusammenarbeit mit dem Landkreis Oberhavel haben die Weichen für die Errichtung kleinteiligen, bezahlbaren Wohnraums gestellt. Die Vorarbeiten für die Errichtung eines Wochenmarktes schreiten voran genauso wie erweitere Öffnungszeiten in der Verwaltung. Andere Themen sind auf das Gleis gesetzt, brauchen aber eine längerfristige Vorbereitung, Partnerinstitutionen oder rechtliche Klärungen. Darunter fallen u.a. die Brückenerweiterung auf der B96a in Bergfelde, kostenlose Laubentsorgung, die Ausweisung eines neuen Gewerbegebietes an der Autobahn in Stolpe. Die überarbeitete Spielplatzentwicklungskonzeption wird aktuell in den Fachausschüssen diskutiert und die Revierpolizei wird nach Fertigstellung des Rathausanbaus Tür an Tür mit dem Ordnungsamt sitzen. „Von der anderen Seite des Schreibtisches aus, sehen viele Projekte vielschichtiger und komplexer aus. Dazu gehört auch die Prüfung von Kreditaufnahmen in Zeiten sehr niedriger Zinsen. Wir müssen vieles grundlegend prüfen – und da bin ich wohl an manchen Stellen noch zu ungeduldig, sagen mir die Mitarbeiter“, räumt Steffen Apelt ein, will sich aber auf jeden Fall den unternehmerischen Geist als Dienstleister auf die Verwaltungsabläufe und mögliche Effizienzsteigerung bewahren. Ein wichtiger Schritt ist getan: Mit der Besetzung der Stelle des Ersten Beigeordneten sind die Rahmenbedingungen geschaffen, dass die Verwaltungsabläufe betrachtet und gestrafft werden und dem Bürgermeister für die inhaltliche Arbeit sowie für Gespräche mit Institutionen und Bürgern mehr Freiräume entstehen. „Ich möchte Hohen Neuendorf in Oberhavel besser vernetzen und interkommunale Zusammenarbeiten stärken, wie wir das nun schon mit Birkenwerder z.B. beim Standesamt oder dem Einwohnermeldeamt umsetzen. Künftig sollten wir über einen gemeinsamen Schulbezirk nachdenken. Wer weiß, vielleicht steht am Ende der Wunsch, sogar zusammen zu gehen, vielleicht 2019 im Zuge der Kommunalreform, vielleicht später. Wir wollen in Oberhavel ein starker, verlässlicher Partner sein.“

Hohen Neuendorfs Stärken als Naherholungs- und Touristenziel ausbauen

Für die Entwicklung von Hohen Neuendorf als Naherholungs- und Touristenziel gilt das Motto „Stärken stärken“. Gemeint ist die Weiterentwicklung der vorhandenen Anziehungspunkte in der Stadt mit ihren Denkmälern sowie vor allem ihrer Natur, dem Grenzturm, dem Herthamoor und der Havel sind nur einige Stichpunkte. „Inzwischen denke ich, es ist wichtig die gesamte Stadt und ihre Freiflächen, ihre Seen sichtbar in der Attraktivität und Aufenthaltsqualität zu stärken. An einigen sensiblen Stellen, wie dem Herthamoor müssen wir aber behutsam vorgehen – im Naturschutz ist weniger doch häufig mehr“, beschreibt Steffen Apelt den Erkenntnisprozess.

Das Wachstum gestalten

Sein Ausblick auf die kommende Amtszeit fällt so aus: „Ich habe gemeinsam mit meinem Team einen Langstreckenlauf vor mir – schnell losrennen heißt meist auch, dass einem zu früh die Puste ausgeht. Die Stadt wird unvermeidlich wachsen. Dieses Wachstum muss gestaltet werden. Ich habe mir vorgenommen, dass Hohen Neuendorf dabei auch schöner wird, noch mehr Aufenthaltsqualität für die Einwohnerschaft bekommt und für Besucher attraktiver wird. Die Stadt soll grün bleiben, wir werden ihren Charakter vielfältigen stärken. Dabei werden wir Ideen sammeln, offen diskutieren, vielleicht einige verwerfen, andere verfolgen… es ist ein Prozess und wir werden immer mittendrin sein. Nach acht Jahren soll das Stadtbild spürbar verbessert sein – daran möchte ich mich messen lassen“, hält der Bürgermeister dennoch an seiner Kernvision einer liebenswerten, bürgerfreundlichen, attraktiven Stadt fest. Ein Wermutstropfen fließt in die erste Bilanz beim Stichwort „Langstreckenlauf“ jedoch ein: Steffen Apelt hat den Schrittzähler, den er noch bei Amtsantritt um's Handgelenk trug, inzwischen abgelegt - und dies weder, weil er nicht Schritt halten konnte oder die Verwaltung nicht hätte Schritt halten können: "Man sitzt einfach zu viel - es war frustrierend wie wenig Schritte am Ende des Tages angezeigt wurden ...".