Hohen Neuendorfer Hefte 7

Spannendes aus der Stadt von Gestern, Heute und Morgen

(28.12.2016)  Ein Jahr hat es gedauert - 15 Autoren haben mitgewirkt: Auf rund 40 Seiten haben die Redakteure der Hohen Neuendorfer Hefte des Kulturkreises in Heft 7 wieder eine Sammlung von Beiträgen zusammengestellt, die Wissenswertes für uns und die Nachfahren parat stellt und aber vor allem noch viel mehr Lust auf Entdecken des Gestern, Heute und Morgen unserer lebendigen Stadt macht. 

Die Titelgeschichte widmet sich dem aktuell wachsenden Rathaus der Stadt. Sibylle Schulze, ehemalige Schülerin der Borgsdorfer Grundschule und der ehemalige Lehrer Siegward Thums erinnern sich an Ferienlager-Expeditionen in den 1950er Jahren in die Umgebung von Borgsdorf - zufällig waren 1974 Dias auf einem Müllhaufen aufgetaucht, die nun wieder in den Fokus genommen und für die Veröffentlichung aufbereitet wurden.

Friedhelm Maier erzählt Geschichten rund um die Straßen in Stolpe, warum zum Beispiel der Sozialdemokrat Adolf Hermann nach einem politischen Streit auf offener Straße angeschossen wurde oder dass die Stolper Waldstraße zu Stolpes einstigen Ortsteilen führte. "Ich möchte mit meinen Texten über das Wissen und die Geschichten eine emotionale Verbindung zwischen den Stadteilen und den Menschen schaffen", erläutert der Autor im Pressegespräch.

Fragen rund um den Gedenkstein im Revier Stolpe geht Petra Schmidt nach. Warum trafen sich die Berliner dort in Stolpe? Waren "unsere Leute" auch dabei? Sie teilt nicht nur die gefundenen Antworten mit und bedankt sich in diesem Zusammenhang sehr herzlich vor allem beim Hohen Neuendorfer Stadtarchiv; natürlich hofft sie auch auf weitere Antworten von Menschen, die sich an irgendetwas erinnern...

Roland Lampe wiederum stellt vier Bücher anderer Literaten, u.a. Jürgen Rennert und Manfred Bieler, vor, in denen Hohen Neuendorf Schauplatz der Geschichte ist.

Auch den Aktivitäten der AG Schreibmut des Kulturkreises, in dem sich lokale Autoren treffen und austauschen, ist ein Kapitel gewidmet. So werden drei "literarische Neuentdeckungen" mit ihren Werken vorgestellt: Unter anderen hat der Unternehmer Uwe Sell seine Reiseeindrücke durch Indien beschrieben, der seine Mitmenschen ermuntern möchte, sich selbst zu entdecken, indem man sich auf Fremdes einlässt. Die Schreibmut-Autoren "schreiben, um das Leben zweimal zu schmecken".

Darüber hinaus stellt der Kulturkreis zwei neue AGs vor: In der AG Nadelspiel wird nicht nur gestrickt, sondern viel gelacht und jeden Montag ein Stück schönes, manchmal auch schweres Leben geteilt. Eine Ausstellung der Arbeiten ist immerhin angedacht. Auf ein Fotoprojekt mit Geflüchteten in der AG Brot und Salz wird ebenfalls aufmerksam gemacht: "Mein Bild von dir - mein Blick auf das Fremde" lädt zu einem Fotowettbewerb ein, in dem jeder sein Bild einreichen kann, das er mit Smartphone oder Superkamera davon gemacht hat, was ihm fremd ist. Der Kulturkreis freut sich vor allem auf die Sichtweisen, wie fremd das für andere aussieht, was uns selbstverständlich erscheint und niemals hinterfragt wird.

Ein Portrait des zeitgenössischen Borgsdorfer Komponisten Klaus-Peter Bruchmann im Interview rundet die Themenvielfalt ab. Wie immer schließt das Heft mit einem besonderen Kalenderblatt aus den Historienkalendern: Diesmal ist es ein Beitrag über historische Gaststätten in Bergfelde von Eldrid Czychi, weil diese Gaststätten nahezu verschwunden sind.

Das Heft ist in einer Auflage von 250 Stück erschienen und ab sofort zu einem Preis von 3,90 Euro in der Kulturwerkstatt (Karl-Marx-Str. 24, Hohen Neuendorf), der Stadtinformation, der Buchhandlung Behm und der Bergfelder Apotheke erhältlich. In Borgsdorf suchen Petra Schmidt, Dr. Dietrich Raetzer, Nadja Felscher und Günther Rehme vom Kulturkreis als Redaktionsteam noch eine Vertriebsstelle und nehmen Bewerbungen gerne entgegen. Übrigens sind das reine Satz- und Druckkosten, alle Autoren und Redakteure arbeiten ehrenamtlich. Das nächste Heft entsteht im Geiste bereits. Themen sollen unter anderem die Geschichte der Ziegeleien im Stolper Revier, die bunte Herkunft der Hohen Neuendorfer, die erst seit dem 19. Jahrhundert im Grunde fast alle Zugezogene sind, sowie das 25-jährige Jubiläum des Kulturkreises und das 10-jährige Bestehen des Chores "Cross Over". Gerne würden die Macher auch Problemfelder der Gegenwart aufgreifen, die über Tagesaktualität hinaus gehen und künftigen Generationen von Lesern als spannendes zeithistorisches Dokument dienen können. Neue Autoren und ihre Themenideen sind stets willkommen, übrigens auch neue Sponsoren! Der Kulturkreis dankt für dieses Heft der Stadt Hohen Neuendorf, den Architekten Jirka + Nadansky, der Firma Baudach aus Berlin sowie Wolfgang und Roswitha Rinke aus Hohen Neuendorf.