Kinder machen Klima

Bürgermeister Apelt wirbt mit einer Fahrradklingel bei Einschülern für mehr Klimabewusstsein

(26.09.2017)  "Wer von euch kommt denn mit dem Fahrrad oder zu Fuß zur Schule?", fragt Bürgermeister Steffen Apelt die Erst- und Zweitklässler in der Ahorn Grundschule in Bergfelde und der Grundschule Borgsdorf an diesem Morgen. Deutlich mehr als die Hälfte der Finger schnellen in die Höhe. Dass es so viele sind, überrascht den Bürgermeister, der in Begleitung der neuen Klimaschutzbeauftragten der Stadt Hohen Neuendorf, Heiderose Ernst, gekommen ist, um bei den Einschülern und Flexis für Klimabewusstsein zu werben.

Dafür hat er den Kindern eine knallrote Fahrradklingel mit einem abgewandelten Logo der Stadt mitgebracht. Und einen Brief für die Eltern, in dem die Stadt dafür wirbt, den Schulweg der Kinder zu Fuß oder mit dem Fahrrad anstatt mit dem Auto zu realisieren. So enthält der Brief auch auf der Rückseite eine Skizze der sicheren Schulwege. Das, so ist die Verwaltung überzeugt, entzerre nicht nur die Verkehrssituation vor den Schulen und senke damit massiv das Unfallrisiko für Kinder, sondern helfe dem Kind, munter und aufnahmefähig in der Schule anzukommen, wie das medizinsche Studien belegen.

Der Besuch des Fremden, der sich dann als Bürgermeister vorstellte, war indessen für die meisten Kinder doch eine eindrückliche Sache: Beeindrucktes Raunen, "Boah!" und "Cool!" durchzogen die Klassenzimmer in den ersten Minuten des Besuchs, bis das Eis gebrochen war. An die 30 Fahrradklingeln machen allerdings, wenn sie alle gleichzeitig ausprobiert werden, auch eine Menge Krach. Deshalb mussten die Klingeln dann auch schnell in den Ranzen und die Briefe in den "Wichtig"-Mappen für die Eltern verschwinden.

Dass gleichzeitig die CO2-Einsparung ein wichtiges Ziel der Stadt ist, zählt ebenso zu den Gründen für diese Aktion. Denn in Hohen Neuendorf werden 90 Prozent der CO2-Belastung durch Individualverkehr und privates Wohnen erzeugt. Die Stadt tut viel für den Klimaschutz. So stellte sie vor vier Jahren die Straßenbeleuchtung auf LED-Technik um und spart dadurch 70 Prozent CO2 und Kosten. Auf öffentlichen Gebäuden werden Solaranlagen für die Stromerzeugung installiert. Die Verwaltung prüft Nahwärmekonzepte und wird ihren Rathausanbau mit Geothermie beheizen. Die 2011 eröffnete Grundschule in der Niederheide ist noch immer das energetisch modernste Schulgebäude in Deutschland.