Investor plant (Asyl-)Wohnungen in Bergfelde

Vorstellung der Pläne im Stadtentwicklungsausschuss am 3.11.2015

(26.10.2015)  In einer kurzfristig einberufenen Sitzung mit den Fraktionsvorsitzenden informierte Bürgermeister Klaus-Dieter Hartung am 22. Oktober über einem Antrag der Firma "Immo Schuh Berlin", der am Vortag in der Verwaltung eingegangen war. In diesem beantragt der Investor die Befreiung von einigen Festsetzungen des Bebauungsplans Nr. 01 "Ortsmitte" Bergfelde für ein Grundstück in der Ahornallee südlich des S-Bahnhofs Bergfelde.

Nach den Plänen des Investors könnten hier Wohngebäude entstehen, die ab dem 2. Halbjahr 2016 bezugsfertig sind. Diese sollen in Erstnutzung, so ein entsprechender Mietvertrag mit dem Landkreis Oberhavel zustande kommt, für einen Übergangszeitraum zur Unterbringung von Asylbewerbern dienen. Anschließend ist eine Nutzung als preisgünstiger Wohnraum vorgesehen.

Geplant sind auf dem rund 6.200 Quadratmeter großen Grundstück ein u-förmiges Wohnhaus mit Sozialräumen und vier "Gartenhäuser" (Bungalows). In den Außenanlagen sollen Kinderspielplatz, Fahrradhäuschen und Garten entstehen.

Die Befreiungen von den Festsetzungen des Bebauungsplans beziehen sich auf Geschossigkeit, Dachform und Baufeld. So soll das Hauptgebäude drei statt zwei Geschosse besitzen. Statt eines Steildaches ist dafür ein begrüntes Flachdach mit Solaranlage vorgesehen. Zur Bahnseite hin würde die im B-Plan vorgegebene Baugrenze um ca. 7 Meter überschritten werden. Die Gartenhäuser sollen statt zwei Geschossen nur ein Geschoss besitzen.

Da es sich bei dem Antrag um eine Anfrage zur Befreiung von den Festsetzungen eines Bebauungsplanes handelt, ist unabhängig von möglichen Nutzungs- und Mietverträgen die Stadt als Träger der Planungshoheit gefragt, die bauplanerische Zulässigkeit zu beurteilen. "Aus unserer Sicht sind die beantragten Befreiungen städtebaulich vertretbar", macht Bauamtsleiter Michael Oleck deutlich. "Das relativ große Grundstück liegt direkt an der Bahn und seit Jahrzehnten brach. Wir begrüßen es, wenn innerstädtisch neue Unterbringungs- und Wohnmöglichkeiten geschaffen werden, die in die bestehende verkehrliche und soziale Infrastruktur eingebunden werden können."

In der Runde mit den Fraktionsvorsitzenden bestand Einigkeit, über das geplante Bauvorhaben bereits in dieser frühen Beratungsphase öffentlich zu informieren, um Gerüchten oder gezielten Falschinformationen entgegen zu treten. Zudem wurde die Beratungsreihenfolge des Antrags festgelegt:

Am 3.11. steht der "Antrag auf Befreiung von den Festsetzungen des B-Plans Nr.01 'Ortsmitte' Bergfelde" auf der Tagesordnung des Stadtentwicklungsausschusses. Die Unterlagen zum Tagesordnungspunkt sind im Ratsinformationssystem zu finden. Stimmt der Fachausschuss den beantragten Befreiungen zu, kommt er zur Beschlussfassung auf die Tagesordnung für die Stadtverordnetenversammlung am 17. Dezember 2015.

Foto: Planungsunterlagen "Immo Schuh Berlin"