Der "Mähfreie Mai" ist da

Bild: Matthias Jankowiak

(30. April 2024)

Bereits seit 2017 haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bauhofs die Mahd der städtischen Grünflächen deutlich verändert. Aspekte des Klimaschutzes haben dabei an Bedeutung gewonnen.

Ein akkurat getrimmter Rasen und die Vermeidung jeglichen Unkrautes und Wildwuchses galten lange Zeit als ästhetisches Ideal bei der Pflege von Grünflächen. Blüten hatten dort wenig Platz. Doch mit dem Bewusstsein über die komplexen Zusammenhänge, die das Klima und die Artenvielfalt auf dem Planeten bedingen, hat diese Idealvorstellung zu Bröckeln begonnen. Für viele Menschen sind inzwischen nicht mehr an erster Stelle ästhetische Kriterien bei der Gartengestaltung entscheidend. Stattdessen geht es darum, geeignete Lebensräume für heimische Insekten zu schaffen. Von entscheidender Bedeutung für deren Fortpflanzung und Ausbreitung ist dabei der Wonnemonat Mai, da dann besonders viele Pflanzen ihre Blütenpracht präsentieren. Aus England stammt daher die Idee des mähfreien Monats Mai, um der Pflanzen- und Tierwelt eine Verschnaufpause zu gönnen. Diesem Appell schlossen sich bald auch deutsche Umweltverbände, Initiativen und Kommunen an. Hohen Neuendorf ist in 2024 bereits das zweite Mal mit dabei. Nur Flächen, die der Verkehrssicherung dienen oder sich an Bushaltestellen und Spielplätzen befinden werden weiterhin gemäht. Alle Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, bei der Aktion mitzuwirken und den Rasenmäher auch mal ruhen zu lassen.

Natürliche Kreisläufe erhalten

Die Idee dahinter ist leicht beschrieben: Die nicht gemähten Pflanzen und Wiesen sind Grundlage einer längeren Nahrungskette aus Insekten, Vögeln, Säugetieren sowie Amphibien. Insekten, darunter auch die so wichtigen Bienen und Wildbienen, finden mehr Nahrung in Form von Blättern und Nektar. Die Insekten selbst können wiederum ein Leckerbissen für andere Tiere sein. Wer also seine Wiese schützt, schützt zugleich viele andere Lebewesen, die es zuletzt durch Monokulturen, Pestizideinsatz, Hitzewellen und Wassermangel nicht leicht hatten. Noch besser für die heimischen Arten ist es natürlich, wenn Gärten und Grünflächen auch mit Pflanzen ausgestattet werden, die hier beheimatet sind, an die hier lebenden Tiere also angepasst sind. Regionales Saatgut, wie es etwa die Stadt seit vielen Jahren in kleinen Tüten verteilt, hilft dabei.