Mehr Wohnungen, weniger Gemeinschaftsunterkünfte

Landkreis schreibt Unterbringungskonzeption für Flüchtlinge fort

(20.05.2016)  Die Zahl der Asylbewerber im Landkreis Oberhavel ist im ersten Quartal 2016 gesunken. Da offiziell anerkannte Flüchtlinge Gemeinschafts-unterkünfte verlassen und in reguläre Wohnungen umziehen müssen, setzt der Landkreis verstärkt auf die Schaffung neuen Wohnraums, der auch auf dem freien Markt zur Verfügung stehen soll. Bis zum Jahr 2018 will der Landkreis knapp 150 neue Wohnungen bauen. Dies teilten Landrat Ludger Weskamp und Sozialdezernent Matthias Rink am 19.05. im Anschluss an eine gemeinsame Beratung mit den Bürgermeistern und dem Amtsdirektor der Städte und Gemeinden mit.

Folgende Gemeinschaftsunterkünfte wurden bzw. werden geschlossen: Der Kreistagssaal in Oranienburg ist seit dem 30.04.2016 keine Notunterkunft mehr und steht ab Juni wieder für die Sitzungen des Kreistags und andere Veranstaltungen zur Verfügung. Am Standort Lehnitz werden die Häuser 16 (ab Ende 2016) und 17 (ab Ende 2017) nicht mehr als Gemeinschaftsunterkünfte genutzt. Die geplante Gemeinschaftsunterkunft für 148 Personen in Marwitz wird nicht errichtet.

Keine Änderungen gibt es für den Standort in Borgsdorf. Hier soll im September 2016 in der Margeritenstraße 3 eine Gemeinschaftsunterkunft für bis zu 194 Flüchtlinge eröffnet werden. Für die Friedrich-Naumann-Straße in Hohen Neuendorf ist eine Fertigstellung von 24 Wohnungen für Herbst 2017 vorgesehen. Der Landkreis plant die Wohnungsbauten – auch aus städtebaulicher Sicht – in enger Abstimmung mit den Bürgermeistern und dem Amtsdirektor.

Aktuell leben 1.749 Asylbewerber in Oberhavel. Davon wohnen 1.415 Menschen in Gemeinschaftsunterkünften in Birkenwerder, Fürstenberg, Gransee, Hennigsdorf, Kremmen Oranienburg und Zehdenick. 334 Personen leben in Wohnungen. Seit Anfang des Jahres hat der Landkreis 403 Menschen aufgenommen, sie stammen vor allem aus den Kriegsgebieten Syrien und Afghanistan. Gleichzeitig wurden in den ersten vier Monaten 366 Personen anerkannt. Im Stadtgebiet Hohen Neuendorf leben derzeit drei anerkannte syrische Flüchtlinge in Wohnungen und keine Asylbewerber.

Quelle: Presseinformation des Landkreises vom 19.05.2016
Foto: Landkreis Oberhavel