Hohen Neuendorf ein bisschen bunter gemacht

LesBiSchwule T*our macht erstmals in Hohen Neuendorf Halt

(09.09.2015)  Zum ersten Mal war Hohen Neuendorf offizielle Tourstadt der "LesBiSchwule T*our". Die von der "Landeskoordinierungsstelle für lesbischschwule und trans*-Belange des Landes Brandenburg" (LKS) organisierte Antidiskrimi-nierungskampagne hat zum Ziel, den Dialog über die Vielfalt menschlicher Sexualität und Lebensweisen zu fördern und zu einem besseren Verständnis und gegenseitigem Respekt beizutragen. Dazu kamen die Veranstalter, Mitglieder vom Landesverein "AndersARTiG" und vom Jugendnetzwerk "Lambda" am 9. September an einem Infostand am S-Bahnhof Hohen Neuendorf mit den Bürgern ins Gespräch. Zudem hissten sie eine große bunte Regenbogenflagge vor dem Rathaus.

"Es geht um Sichtbarkeit", erläuterte LKS-Leiter Lars Bergmann. "Sichtbarkeit und Akzeptanz von lesbisch-schwul-bi-trans-inter-queeen"-Lebensweisen. Wir freuen uns, dass die Stadt unser Anliegen so unkompliziert aufgenommen hat2, bedankte sich Bergmann in Richtung des stellvertretenden Bürgermeisters Michael Oleck.

Dass das nicht immer und überall selbstverständlich ist, beschrieb der Bundestagsabgeordnete Harald Petzold (DIE LINKE). "Seit 1998 gibt es diese Tour. Vor zehn Jahren haben einige Bürgermeister noch faszinierende Ausreden gefunden, warum sie diese Flagge nicht hissen können. Zum Beispiel weil das die Flaggenordnung des Landes nicht hergebe oder weil kein Fahnenmast zur Verfügung stehe." Hier habe sich in den letzten Jahren ein bisschen was zum Positiven verändert. Dennoch sei es "nicht alltäglich, dass die Begrüßung durch die halbe Verwaltung erfolgt", freute er sich in Anbetracht der Dutzend Verwaltungsmitarbeiterinnen, der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt und zweier Stadtverordneten, die die Fahnenhissung mitverfolgten. Als Unterstützung und Dank für die Arbeit des LSBTIQ-Teams übergab Harald Petzold eine 150-Euro-Spende und eine große Tüte mit Schokolade zur Stärkung an Lars Bergmann und die Unterstützer Kris und Ray.

"Die Hoffnung, dass sich Veranstaltungen wie diese überleben, hat sich leider bis heute nicht erfüllt", bedauerte Hohen Neuendorfs stellvertretender Bürgermeister Michael Oleck in seiner Begrüßung. "Dabei könnten alle Menschen durch einen gegenseitigen respektvollen Umgang miteinander als Individuen einen guten Platz im Leben finden. Wir heißen Euch hier jedenfalls herzlich willkommen und würden uns freuen, wenn Ihr im nächsten Jahr wiederkommt, um Hohen Neuendorf ein bisschen bunter zu machen."